Naturschutzverein Schwarzenburgerland - Biotop Tännlenen

Ein neuer Laichplatz entsteht

2019 baute der Naturschutzverein Schwarzenburgerland beim Schulhaus Tännlenen ein Biotop für Amphibien - als Ersatz für das bei der Schulhaus-Renovation zerstörte Schulhausbiotop. Amphibien und ihre Lebensräume sind nämlich nach Bundesgesetz geschützt. Doch alles der Reihe nach:

Zwei Betonwannen wurden als Übergangslösung für die bevorstehende Laich-Saison im Frühling 2019 vergraben. Der temporäre Laichplatz wurde umgehend von Bergmolchen, welche ihre Eier legten, in Beschlag genommen.
 
Im Sommer 2019 wurde das definitive Projekt realisiert. Beim Einzäumen, Ausbaggern und Einkiesen konnten wir auf professionelle Unterstützung zählen. Alle anderen Arbeiten wie das Auslegen der Schutzvliese und der Kautschukfolie sowie die Feingestaltung der Geröll- und Kiesschicht übernahmen Mitglieder unseres Vereins in Freiwilligeneinsätzen. 
 
Der Aushub konnte als Erddamm gegen den Wald hin deponiert werden.
​​​​​​​Ein Geröllhaufen bietet Unterschlupf und Winterquartier für junge Amphibien und Wirbellose, ebenso die Totholzhaufen.
 
Ein Auffüllen mit Wasser ab Hydrant erübrigte sich, denn bereits Anfang November war der definitive Wasserstand durch Niederschlag erreicht. Das hatte allerdings einen Nachteil, indem mit dem Regen viele Nährstoffe eingetragen wurden, welche im folgenden Sommer zu einer kräftigen Algenblüte führte. Diese stellte jedoch kein Problem für die Wassertiere dar. Der Eintrag von Laub trägt auch zur Nährstoffanreicherung bei. Eine Lösung mit einem stabilen Laubfangnetz erwies sich als unrealistisch. Das regelmässige Abfischen des Laubs und der Algen mit einem langstieligen Fischkescher hingegen bietet keinen grossen Aufwand.

Um den Nährstoffeintrag zu minimieren, wurden beim Biotop-Bau  keine Wasser- und Uferpflanzen (mit Sand- oder Humusbett) eingepflanzt. Als Nahrung für die Amphibienlarven sind keine Wasserpflanzen nötig: Die Larven von Fröschen und Kröten (Kaulquappen) ernähren sich von toter Pflanzensubstanz, z. B. Laubblättern. Molchlarven fressen Insektenlarven, die den Weiher sofort besiedelt hatten.

Ein Teil des hineingefallenen Laubs wird als «Starthumus» im Weiher belassen. Wir erwarten, dass sich Wasser- und Uferpflanzen von selber ansiedeln werden. Ausserhalb der Wasserfläche liegt das Kies dem alten Humusboden auf – hier beginnt sich eine spontane Vegetation zu entwickeln. Auf dem Erdwall wurde eine Saatgutmischung ausgebracht.

Projektleitung

Jürg Zettel

Plan des Weihers

Standort Biotop